#memoria_zukunft
Buchvorstellung und Gespräch mit Jan Bürger und Paolo Possamai, Einführung Maria Carolina Foi und Francesca Fazion, auf Italienisch und Deutsch mit Simultanübersetzung.
Veranstaltungszeit und -ort: Mittwoch, 30. November 2022, 19 Uhr; Istituto Italiano di Cultura Berlin, Hildebrandstr. 2 – 10785 Berlin sowie im Stream über die >>>Facebook-Seite des Italienischen Kulturinstituts Berlin sowie über >>>ZOOM. Für die Präsenzveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich über >>>Eventbrite.
Die Häfen von Hamburg und Triest haben beide eine lange Geschichte, die einzigartige Gemeinsamkeiten aufweist. Der Zyklus von drei Begegnungen bietet vertiefte Einblicke und kulturelle Rundgänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart in zwei Hafenstädte: das hanseatische Hamburg und das habsburgische Triest. Beim dritten Treffen werden die Autoren Jan Bürger und Paolo Possamai über die Kulturgeschichte ihrer jeweiligen Städte sprechen.
Jan Bürger, 1968 geboren, studierte in Hamburg, veröffentlichte Bücher über Hans Henny Jahnn, Gottfried Benn und Max Frisch und ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Er war Redakteur in Berlin und Gastprofessor in Nashville, Tennessee. Seit 2002 arbeitet er am Deutschen Literaturarchiv Marbach.
In seinem 2020 erschienenen Buch Zwischen Himmel und Elbe (C.H.Beck Verlag) spürt er der Kulturgeschichte der Hansestadt nach. Hamburg gewann nicht durch Fürsten Bedeutung und auch nicht durch den Klerus. Die Hansestadt wuchs allein durch den Handel und galt für Reisende und Auswanderer lange als Tor zur Welt. Im Schatten seines riesigen Hafens wurde Hamburg besonders in den vergangenen 150 Jahren zum Schmelztiegel der Kulturen. Dabei wird sein vielfältiges künstlerisches Leben oft übersehen. Mit den städtischen Bahnlinien als Orientierungshilfe erkundet Jan Bürger Hamburgs einzigartige Geschichte, vom Grindel bis zur Mönckebergstraße, von der Elbphilharmonie bis nach Blankenese. Kenntnisreich und voller Überraschungen erzählt er von Schriftstellern und Gelehrten, Musikern und Malern, von der Gründung der Universität, innovativen Museen und rauschenden Künstlerfesten.
Paolo Possamai, Journalist und Historiker, hat Bücher über Palladio, Jappelli und die Basilica del Santo in Padua geschrieben und herausgegeben. Er schreibt für la Repubblica und ist seit 2021 Chefredakteur von Nord Est Economia.
In dem Band Neptun und Merkur. Il volto di Trieste nell’800 tra miti e simboli (Marsilio Editori 2022) befragt Possamai das Gesicht der Stadt Triest und fragt nach der Identität einer faszinierenden, atypischen und ungewöhnlichen Stadt. Eine Identität, die überall beteuert wird, sowohl an den Gebäuden der Kaufleute wie an öffentlichen Einrichtungen: Reliefs schmücken die Fassaden, Dächer werden von Hunderten von Statuen bevölkert, historisierende Eingangsportale und an den Decken befinden sich Fresken mit Göttern und Mythen, die an die weltliche, bürgerliche und kaufmännische Identität der Stadt erinnern. Possamai spürt in seinem Buch ein dichtes Netz von Symbolen, Metaphern, Allegorien auf: aus der Mythologie mit Merkur, Neptun, Odysseus, Jason, Venus bis hin zum Durchbruch der Landenge von Suez – ein Konzert der Mythen über das Meer, den Handel und abenteuerliche Erlebnisse.
Im folgenden die Mitschnitte der ersten beiden Veranstaltungen der Reihe:
Dienstag, 5. Mai 2022 – Hamburg ruft Triest I mit Daniele Andreozzi, Diego D’Amelio und Max Kunze:
Dienstag, 7. Juni 2022 – Hamburg ruft Triest II mit Andreina Contessa und Ursula Richenberger
In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin

