Vortrag und Gespräch (auf Italienisch) mit Apl. Prof. Dr. Katrin Schmitz (Bergische Universität Wuppertal), Moderation Prof. Dr. Luigi Andriani (Institut für Romanistik der Universität Hamburg)
Veranstaltungszeit und -ort: Donnerstag, 30. Mai 2024, 19 Uhr; Istituto Italiano di Cultura Hamburg
Eintritt frei, eine Anmeldung über das Portal Eventbrite ist erforderlich: >>>Vortrag_Zweisprachigkeit.eventbrite.de
In diesem Vortrag werden aktuelle Forschungsergebnisse und konkrete Beispiele zu alltäglich wichtigen Fragen mehrsprachig deutsch-italienisch erziehender Eltern vorgestellt wie z.B.: Welches und wieviel Italienisch braucht unser Kind? Ist die Übertragung von deutschen Strukturen in das Italienische ein grundsätzliches Problem und geht das wieder weg? Hat mein Kind in der Schule durch seine Bilingualität Nachteile?
Dank der Forschungsergebnisse wird deutlich werden, dass sich der – zweifellos im Einzelfall auch sehr schwierige – Weg lohnt: Auch wenn die Kinder möglicherweise ein anderes Italienisch als das der Eltern und Großeltern sprechen, sind sie Muttersprachler*innen. Und selbst wenn die Kinder zeitweise nicht Italienisch sprechen mögen, gewinnen sie eine hohe metasprachliche Kompetenz, das ihnen beim Erwerb von Fremdsprachen in der Schule sehr nützlich sein kann.
In unserer durch Globalisierung und Migration geprägten Gesellschaft ist die individuelle Mehrsprachigkeit inzwischen eine Normalität. Dies trifft auch auf viele Familien in unterschiedlichen Städten und Regionen in Deutschland zu, in denen heute in zweiter und dritter Generation italienisch-deutsch bilinguale Kinder aufwachsen. Sie erwerben die Minderheitensprache Italienisch als sog. Herkunftssprache zuhause von einem oder beiden Elternteilen sowie entweder die Mehrheitssprache Deutsch als zweite Erstsprache zuhause oder aber spätestens ab dem Kindergartenalter in der Umgebung als frühe Zweitsprache. Das Deutsche wird häufig im Laufe der Zeit die dominante Sprache der Kinder. Dass bilingual aufwachsende Kinder ihre beiden Sprachsysteme perfekt erwerben können, zeigt die Mehrsprachigkeitsforschung bereits seit. Dabei hat sich der Fokus in den letzten Jahren stärker zu Familien mit zwei italienischsprachigen Elternteilen verschoben und es werden zunehmend auch ältere Kinder und Jugendliche miteinbezogen.