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Giulia Caminito: „Das Wasser des Sees ist niemals süß“

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Am Montag, den 8. Juli 2024 um 19 Uhr ist die Offizielle Eröffnung des Literatursommers mit der Autorin Giulia Caminito in der IB:SH (Zur Helling 5–6) in Kiel. Der Eintritt ist frei, die Plätze begrenzt, eine Anmeldung erforderlich bis zum 1. Juli unter Literaturhaus SH, T 0431/5796840, programm@literaturhaus-sh.de

Veranstalter: Literaturhaus SH in Kooperation mit der IB.SH, mit freundlicher Unterstützung der Europa-Union SH

Weitere Stationen der Lesereise von Giulia Caminito mit »Das Wasser des Sees ist niemals süß« in Schleswig-Holstein sind:

am Dienstag, 9. Juli 2024, 19 Uhr – Lübeck / St. Petri, Petrikirchhof 1 | Eintritt: 12,– / 8,– | Veranstalter: St. Petri Kuratorium;

und am Mittwoch, 10. Juli 2024, 19.30 Uhr – Mölln / Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150 | Eintritt: 10,– / 5,– | VVK unter info@stiftung-herzogtum.de oder T 04542 87000 | Veranstalter: Stiftung Herzogtum Lauenburg

Die Lesungen und Gespräche mit Giulia Caminito werden moderiert von Francesca Bravi; die deutschen Textstellen liest Katrin Schlomm.

 

Eine Frage der Klasse: Radikal unversöhnlich erzählt Giulia Caminito von nicht eingelösten Aufstiegsversprechen und den enttäuschten Träumen einer ganzen Generation junger Italiener – ein berührender, zorniger, großer Anti-Bildungsroman.
Am Grund des Sees liegt eine versunkene Weihnachtskrippe, sein Wasser schimmert trüb, schmeckt nach Sonnencreme und Benzin. Hier, am Lago di Bracciano, bezieht Gaia mit ihrer Familie eine Sozialwohnung: der Vater, der seit einem Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, der ältere anarchistische Bruder Mariano, die kleinen Zwillinge – und die Mutter Antonia, die so zupackend wie rücksichtslos alles zusammenhält. Ihre Tochter, blass, sommersprossig, dürr, soll nicht so enden wie sie, Bildung soll der Ausweg für Gaia sein. Doch die erkennt früh, dass Talent und zwanghafter Fleiß nicht ausreichen, um mitzuhalten – wenn man kein liebes Mädchen sein will, den filzstiftgrünen Pullover des Bruders aufträgt und sich kein Handy leisten kann. Konfrontiert mit Herabsetzungen, Leistungsdruck und Orientierungslosigkeit verwandelt sich Gaias stumme Verletzlichkeit in maßlose Wut, die sie zunehmend Grenzen überschreiten lässt.
Giulia Caminito hat ein sanftes, raues, wundersam reiches Buch geschrieben: über eine Jugend in der Provinz, lächerliche Lieben, grundstürzende Dramen und eine junge Frau, die ihrer Herkunft nicht entkommt. Ein Roman mit einer unverwechselbaren Erzählstimme und Bildern, die haften bleiben wie ungeliebte Spitznamen.

Giulia Caminito, 1988 in Rom geboren, ist in Anguillara Sabazia am Lago di Bracciano aufgewachsen. Sie hat politische Philosophie studiert und drei Romane verfasst, darunter der 2020 bei Wagenbach erschienene Ein Tag wird kommen. Ihr dritter Roman Das Wasser des Sees ist niemals süß stand 2021 auf der Shortlist des Premio Strega, gewann den Premio Strega Off und den renommierten Premio Campiello. Der Roman wird in über zwanzig Sprachen übersetzt. Caminito arbeitet als Herausgeberin und Lektorin, sie lebt in Rom. (Text: Wagenbach Verlag)

Giulia Caminito, Das Wasser des Sees ist niemals süß, übersetzt von Barbara Kleiner, Verlag Klaus Wagenbach, 2022;

Orig.: L’acqua del lago non è mai dolce, Bompiani, 2021

  • Organisiert von: Literaturhaus Schleswig-Holstein und weitere
  • In Zusammenarbeit mit: Istituto Italiano di Cultura Hamburg