Das Istituto Italiano di Cultura Hamburg lädt gemeinsam mit dem Verein ID e.V. – Italienischer Treffpunkt in Deutschland zu einem besonderen Treffen mit Laura Gnocchi, Journalistin und Co-Autorin des Projekts „Memoriale“ ein. Die Veranstaltung ist auf Italienisch ohne Verdolmetschung ins Deutsche.
Veranstaltungszeit und -ort: Freitag, 20. Juni 2025, 18:30 Uhr, Istituto Italiano di Cultura Hamburg
Eintritt frei, Anmeldung zur Veranstaltung bitte über folgenden Link: >>>RESERVIERUNG.
Achtzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden die direkten Zeugnisse derer, die am Widerstand teilgenommen und so das Kriegsende ermöglicht haben, immer seltener. Die Geschichten, Erinnerungen und Erfahrungen derer, die für die Befreiung gekämpft haben, müssen gehört, transkribiert und bewahrt werden, damit sie der Nachwelt überliefert werden können. Seit Jahren arbeitet die Journalistin Laura Gnocchi daran. Zusammen mit Gad Lerner und in Zusammenarbeit mit der ANPI hat sie das Projekt >>>“Noi Partigiani, Memoriale della Resistenza Italiana” (Wir Partisanen. Gedenken an den italienischen Widerstand) konzipiert und entwickelt.
Das Memorial ist ein einzigartiges Mosaik aus Zeugenaussagen, Gesichtern und Geschichten, das uns das Leben der Protagonisten des Widerstands zeigt. Viele der im Memorial gesammelten Zeugnisse flossen später in die Bücher „Noi, ragazzi della libertà. I partigiani raccontano“ und “Noi, Partigiani. Memoriale della Resistenza italiana“ ein, die im Verlag Feltrinelli erschienen sind.
Letzterer ist ein außergewöhnlicher kollektiver Roman, das Ergebnis einer beispiellosen Sammlung von über neunhundert gefilmten Interviews. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, den Partisanen eine Stimme zu geben, die zwischen dem 8. September 1943 und der Befreiung noch sehr jung, Jugendliche oder gar Kinder waren. Es ist ein Versuch, die Welt die sie sich wünschten zu erkunden. Was ging in ihren Köpfen vor? Wie haben sich ihre Verhaltensregeln, ihre Ideen, ihre Weltanschauung, ihr „existenzieller Antifaschismus“ entwickelt? Viele von ihnen stammen aus Familien, in denen die Opposition gegen das Regime bis in die 1920er Jahre zurückreicht. Andere hatten sich am 8. September kurzerhand geweigert, in die Reihen der republikanischen Armee einzutreten. Es gab diejenigen, die als 16-Jährige von zu Hause weggelaufen und in die Berge gegangen waren, und die, die sich ohne das Wissen ihrer Eltern für eine geheime Tätigkeit entschieden. Laura Gnocchi wird über diese bedeutende Arbeit des Sammelns von Zeugenaussagen der Partisanen sprechen, aber auch über das Buch, das den Kindern und den neuen Generationen den Widerstand nahe bringen soll: „Dimmi cos’è il fascismo. I ragazzi di ieri lo raccontano a quelli di oggi“ (dt: Sag mir, was der Faschismus ist. Die Kinder von gestern erzählen es den Kindern von heute).