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Mistero Buffo

s-Mistero-Buffo

Ein Theaterstück von Dario Fo und Franca Rame, in einer Inszenierung von Eugenio Allegri, mit dem Schauspieler Matthias Martelli. Die Sprache des Stückes ist >>>Grammelot.

Veranstaltungszeit und -ort: Mittwoch, 13. November 2024, 19 Uhr; Rudolf-Steiner-Haus, Mittelweg 11-12, 20148 Hamburg

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich über das Portal Eventbrite: >>>MisteroBuffo_Amburgo.eventbrite.de

“Mistero Buffo” gilt als das Meisterwerk des italienischen Autors, Regisseurs und Schauspielers Dario Fo (1926 – 2016). Bereits im frühen Mittelalter wurden Theaterstücke religiösen Inhalts öffentlich aufgeführt – die „Mysterienspiele“. Sie sollten dem Volk die Lehre der Kirche nahebringen und gleichzeitig dessen „heidnisches“ Bedürfnis nach Spektakel zu befriedigen. Bald erfand das Volk das „Mistero Buffo“ als satirische Antwort auf diese frommen Aufführungen. Spielleute, Gaukler und Narren traten in Wirtshäusern, auf Dorfplätzen und in Kirchen auf, parodierten frech und ungeniert die „Mysterienspiele“ und kritisierten die Kirche, die Obrigkeit, die Machthabenden und Reichen. Das Lustspiel “Mistero Buffo” von Dario Fo und Franca Rame wurde 1969 zum ersten Mal aufgeführt und war sofort ein großer Erfolg, so dass es unzählige Male wiederholt wurde. Das Theaterstück in neun Bildern ist kein abgeschlossenes Drama, vielmehr eine Abfolge von unverbundenen Szenen, in dem Fo seine eigene, subversive Version der biblischen Geschichten erzählt.

Die Sprache des Stückes ist Grammelot, eine Phantasiesprache, die echte Wörter nachahmt, deren Laute mischt und neue erfindet. Kein Zuschauer kann sie verstehen und doch versteht sie jeder, dank der Lautmalerei, der Gestik und der Mimik des Darstellers. Die geniale Erfindung dieser originellen und experimentellen Sprache war einer der Gründe dafür, dass Dario Fo im Jahr 1997 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. König Gustav von Schweden überreichte Dario Fo den renommierten Preis mit folgender Begründung: „Weil er in der Tradition mittelalterlicher Narren die Macht verspottet, indem er den Unterdrückten ihre Würde zurückgibt. Im Anschluss an die Preisverleihung gab Dario Fo einige Interviews und sprach dabei auf Grammelot!

Dario Fo sagte anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1997 in Stockholm: „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie, Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus. Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst.“

 

  • Organisiert von: Istituto Italiano di Cultura Hamburg