#FocusSardegna
Vortrag und Gespräch mit Lara Ertener (Kuratorin MARKK) im Rahmen der Reihe „Focus Sardegna“ des Italienischen Kulturinstituts Hamburg
Der für den 16. Juni geplante Vortrag im MARKK, Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt fällt leider aus.
Ethnografische Fotografien, touristische Schnappschüsse, Festtags-Studioaufnahmen und Objektsammlungen: Welche vielschichtigen Bilder des Forschens und Lebens Anfang des 20. Jh. auf der Insel zeichnen die Sardinien-Sammlungen des MARKK?
Die Sardiniensammlungen des MARKK entstanden vornehmlich durch zwei vom Museum beauftragte Sammelreisen: 1926 reiste der Leiter der Abteilung Eurasien Arthur Byhan nach Sardinien, um Wissen über Jahrhunderte zurückreichende sardische immaterielle Kulturtechniken und Traditionen, Werkzeuge, Bauwerke, landwirtschaftliche Techniken und hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Objekte ans Hamburger Museum zu bringen, 1931 folgten der Sammler und Händler Julius Konietzko und seine Frau Anna Konietzko zur Vervollständigung seiner Sammlung. Die daraus entstandene umfangreiche Sammlungen enthalten Alltagsgegenstände und Arbeitsgeräte, Amulette und Kinderspielzeug, sowie auch Masken und Musikinstrumente und werden ergänzt durch eine Sammlung ethnografischer Fotografien der Konietzkos und gekaufter Studioaufnahmen des Fotografen Sebastiano Guisos. Die Sammlungen bilden eine historische Momentaufnahme sowohl der materiellen Kultur Sardiniens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie des deutschen ethnografischen Interesses an der Region.
Lara Selin Ertener studierte Politikwissenschaft, Islamwissenschaft sowie Migrations- und Diasporastudien an der Universität Münster und der SOAS, University of London. Von 2018 bis 2020 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin in den Abteilungen Europa und Nordafrika, Vorder- und Zentralasien im MARKK. Seit 2020 ist sie Projektkuratorin der Europasammlungen des MARKK.
Die Reihe #FocusSardegna steht unter der Schirmherrschaft der Autonomen Region Sardinien und wird organisiert in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Montréal.