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Italienische Räume – BRASILIEN, São Paolo

Dass zwischen Brasilien und Italien enge historische, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen bestehen, ist hinreichend bekannt. Die im Land lebende italienische Community, die auf eine große Auswanderungswelle zurückgeht, ist eine der größten in der Welt. Bis in diese Zeit der großen Migrationsbewegungen im Zuge der ersten industriellen Revolution lassen sich die Bautätigkeiten von Tommaso Gaudenzio Bezzi und Vittorio Breheret zurückverfolgen: Die beiden, Ingenieur und Bildhauer, wurden anlässlich der Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Landes beauftragt. Bezzi baute das Museu Paulista an der Universität von São Paulo, bekannt als Museu do Ipiranga, zwischen 1884 und 1895 im Stil der Neorenaissance. Errichtet wurde es an dem Ort, an dem die Unabhängigkeit Brasiliens ausgerufen wurde. Auch italienische Talente, die nicht in Südamerika ansässig waren, beteiligten sich am Aufbau der Unabhängigkeit. Darunter waren der Architekt Manfredo Manfredi und der Bildhauer Ettore Ximenes, die in den Jahren zwischen 1884 und 1926 das prächtige Monument zur Unabhängigkeit Brasiliens schufen. Andere Stimmen, wie die von Lina Bo Bardi, kamen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Brasilien, festigten die Beziehungen zwischen den beiden Ländern und schenkten der Stadt neue Formen. Ein Beispiel ist das Museu de Arte de São Paulo (1957-1968), ein für seine architektonische Kühnheit emblematisches Gebäude: Das Kunstmuseum besteht aus einem frei schwebenden, aus transparenten Glasscheiben geformten Quader, der auf den Seiten auf mächtigen roten Trägern ruht: der darunter liegende Platz soll so einer ungehinderten Nutzung offenstehen. Nicht minder emblematisch ist das Sport- und Kulturzentrum SESC Pompéia (1977-1986): Dort wurde eine ehemalige Fabrik in einen kreativen Ort umgewandelt.