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Italienische Räume – Deutschland

m Rahmen der umfassenden Aufwertung des Hamburger Hafengebiets hat das Studio EMBT der Venezianerin Benedetta Tagliabue mit der Anordnung der Magellan-Terrassen (2005) und dem Restaurant Coast by East an den Marco-Polo-Terrassen das Profil der Anlagen an der Elbe mitgestaltet und einen Panoramablick auf die Docks und das Hafenbecken imaginiert. Die Fassade des Restaurants und die Dachkonstruktion stellen eine interessante Reflexion über das Konzept des Übergangs zwischen öffentlichem und Innen-Raum dar.

In der geschäftigen Architektur-Schmiede des zeitgenössischen Berlins waren italienische Ateliers stark vertreten: von Aldo Rossis Gestaltung (in Zusammenarbeit mit dem Büro Bellmann & Böhm, 1997) der Wohn- und Gewerbeeinheit des Quartiers Schützenstraße über Renzo Pianos Beteiligung am gefeierten Wiederaufbau des Potsdamer Platzes (1992–2000) mit seinem ikonischen PwC-Hochhaus (1997–1999) bis zu dem hochkomplexen Bauvorhaben des symbolträchtigen Berliner Schlosses, das dem Architekten Franco Stella 2008 anvertraut und das 2020 eingeweiht wurde. Bewegt man sich in Richtung Süden, darf der bedeutende italienische Beitrag zur Entwicklung des Münchner Barocks nicht unerwähnt bleiben: von der St.-Michaels-Kirche (1583–1597) des Spätmanieristen Federico Sustris über die Theatinerkirche St. Kajetan (1663–1690) des Bolognesers Agostino Barelli mit den beiden 65 Meter hohen Türmen an der Fassade und der Kuppel mit dem Trommler des italienisch-schweizerischen Baumeisters Giovanni Antonio Viscardi bis zu dem weltberühmten Schloss Nymphenburg, das anlässlich der Geburt des bayerischen Thronfolgers ebenfalls bei Barelli (1664) in Auftrag gegeben wurde. Der Komplex wurde später von den Graubündner Architekten Enrico Zuccalli und Giovanni Viscardi um zwei Pavillons erweitert und wurde so zur bevorzugten Residenz der bayerischen Herrscher.