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Reise in die Literatur weiblicher Stimmen des 20. Jahrhunderts mit Giulia Caminito

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#Scrittori_inBiblioteca

Lesung aus ihrem Buch „Amatissime“ und Gespräch mit der Autorin Giulia Caminito, in deutscher und italienischer Sprache. Moderation und Verdolmetschung: Dr. Francesca Bravi

Veranstaltungszeit und -ort: Montag, 3. November 2025, 19 Uhr; Istituto Italiano di Cultura Hamburg

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, bitte buchen Sie Ihr kostenloses Ticket über das Eventbrite-Portal: >>>Caminito_Amatissime.eventbrite.de

„Amatissime“ ist ein Buch, in dem die persönlichen Erinnerungen der Autorin mit den biografischen Erinnerungen von sechs Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts verwoben sind. Von der Kindheit bis zum Nachlass nach dem Tod, lautet die Frage, die sich durch diese Essays zieht: Wie hält man eine Schriftstellerin lebendig? Wie bewahrt man ihren Nachlass auf, erinnert sich an die Momente ihrer Existenz, macht ihre Bücher immer verfügbar?

In einer Zeit, in der sowohl in Italien als auch im Ausland endlich wieder viele Schriftstellerinnen in die Buchhandlungen kommen und der Trend zu Büchern, die von Frauen geschrieben wurden, zunimmt, ist es unerlässlich, sich die Frage zu stellen, welche reale und tiefe Verbindung jeder von uns mit den Schriftsteller*innen hat, die uns geprägt haben und denen wir verdanken, wer wir geworden sind. Deshalb hat Caminito sechs Schriftstellerinnen ausgewählt, die für sie sechs ganz konkrete Lebensmomente und sechs grundlegende Begegnungen darstellen.

Elsa Morante eröffnet das Buch, und Giulia Caminito rekonstruiert – zwischen Erfindung und Wahrheit – die Kindheit von Elsa, ihre Orte, ihre frühe Schriftstellerei, ihre Ängste und ihre eitle und zugleich traurige Persönlichkeit. Mit Paola Masino tauchen wir dann in die Pubertät ein, in das Bedürfnis nach Rebellion, in die Entdeckung von Kleidung, die man außerhalb der eigenen vier Wände tragen kann. Es ist das „Album der Kleider“, das durch diesen Abschnitt leitet, in dem Masino ihre Geschichte erzählt und alle Kleider hervorhebt, die sie in ihrem Wachstum begleitet haben. Mit Maria Bellonci kommt dann die Konfrontation mit der Welt des Schreibens, ihre Zwanziger und der Wunsch zu schreiben und zu erzählen, die Entdeckung der Leidenschaft für den historischen Roman, von dem Bellonci eine große Lehrmeisterin. Durch die Räume der Bellonci-Stiftung und die Intrigen des Literaturpreises Premio Strega folgt Caminito dem Schatten der Schriftstellerin und versucht, sie aufzuspüren, während sie, über Papiere gebeugt, auf ihre historische Forschung bedacht ist.

Mit Natalia Ginzburg betreten wir dann die Welt des Verlagswesens, insbesondere den Verlag Einaudi, für den die Schriftstellerin viele Jahre lang gearbeitet hat. Für Caminito ist Ginzburg ein Fixpunkt, eine politische, menschliche, berufliche und literarische Gewissheit: Wer verkörpert mehr als sie das Modell für eine Autorin, die schon immer in der Welt der Bücher arbeiten wollte? Die beiden letzten Schriftstellerinnen, Laudomia Bonanni und Livia De Stefani, erzählen in ihrem Leben von den Niederlagen, den Schwierigkeiten und dem Kampf um die Anerkennung durch die römische Literaturgesellschaft. Beide, heute wenig bekannt und oft vergessen, waren lebendige Seelen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zeichneten sich durch ihren Mut und ihre Fantasie beim Schreiben aus. Während Bonanni das Gleichnis des Vergessens verkörpert, gibt De Stefani dank des in ihrem Namen eingerichteten Dokumentationsfonds, der es ihr ermöglicht, weiterhin gelesen und studiert zu werden, Hoffnung auf die Erinnerung an die Schriftstellerinnen. Am Ende dieser Reise zwischen Leben und Schreiben bleibt Caminitos Liebe zu diesen Schriftstellerinnen, die sie als Teil ihrer persönlichen Genealogie betrachtet, wie ganz besondere Verwandte.

  • Organisiert von: Istituto Italiano di Cultura Hamburg