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Von Insel zu Insel: PROCIDA || Kampanien, Kampanischer Archipel

im Rahmen der virtuellen Veranstaltungsreihe #andarperisole  

Wie die Nachbarinsel Ischia ist auch das kleine Procida vulkanischen Ursprungs: Die gerade einmal 3,7 km² große Insel gehört zu den Phlegräischen Feldern. Dieses Gebiet – der Name kommt von „flègo“, dem altgriechischen Wort für „brennen, glühen“ – schließt den Golf von Neapel im Nordwesten ab und ist seit jeher für seine rege vulkanischen Aktivität bekannt.

Procida entstand aus mehreren vulkanischen Zentren, die allmählich zusammenwuchsen. Einige der Kraterreste – wie zum Beispiel das Hafenrund der Marina di Chiaolella – liegen im Gebiet der Hauptinsel. Das halbmondförmige Inselchen Vivara, das durch eine Brücke mit Procida verbunden ist, stellt einen weiteren Krater dar.

Die Insel war schon sehr früh besiedelt: Jüngste Ausgrabungen in Vivara haben Spuren der Mykener (der ersten „echten“ Griechen also) von 1600 bis 1500 vor Christus ans Licht gebracht. Wie alle Vulkanböden ist auch der der Insel sehr fruchtbar. Zitrusfrüchte, Gemüse, Obst – die Procida-Zitrone ist weithin bekannt – und Wein werden angebaut.

Die Küsten der Insel sind meist sehr hoch und steil und wechseln sich mit malerischen Buchten ab, in denen kleine Häfen entstanden sind (im Süden, Westen und Osten). Die Insel-Architektur ist sehr interessant, denn sie nutzt den Bogen und die Wendeltreppe als Verbindung zwischen den engen Gassen und den Häusern. Die Gebäude sind oft terrassenförmig angelegt und die Fassaden in Pastellfarben gehalten: Wer in den Hafen von Procida einläuft, wird von einem unverwechselbaren Mosaik aus bunten Häusern begrüßt.
In der Literatur wurde Procida schon mehrfach verewigt: in der Antike durch Juvenal, Stazio und Virgil, durch Boccaccio im „Dekameron“ und durch Elsa Morantes „Arturos Insel“. In dem 1957 erschienenen Roman heißt es: „Ach, ich möchte weder eine Möwe noch ein Delphin sein; ich würde mich damit begnügen, ein Skorpionfisch zu sein, der hässlichste Fisch im Meer, nur um mich dort unten zu finden und in diesem Wasser zu scherzen“. Kurz nach dem Tod von Elsa Morante 1986 wurde ihr zu Ehren der Literaturpreis „Procida – Arturos Insel“ ins Leben gerufen. Die Gewässer um Ischia, Procida und Vivara gehören seit 2007 zum Meeresschutzgebiet „Neptuns Reich / Regno di Nettuno“. Und 2022 trägt Procida den Titel Kulturhauptstadt Italiens (mehr dazu auf >>> procida2022.com).

*Kampanischer Archipel: eine Inselgruppe mit den Inseln Procida, Vivara, Ischia und Capri, die dem Golf von Neapel vorgelagert ist und als Fortsetzung der Phlegräischen Felder (im Nordwesten) und der Halbinsel von Sorrent (im Süden) betrachtet werden kann. Sie sind auch als Parthenopäische Inseln bekannt (geografische Informationen über den Archipel auf treccani.it).

 

Besuchen Sie die Bildergalerie auf unseren Social-Media-Kanälen! >> Facebook >> Instagram (Foto © Agenzia Kontrolab © Comune Procida © Eugenia Santoro)

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Vollbild-Ansicht

Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist (virtuell) wieder unterwegs, setzt die Segel und nimmt Kurs auf die Inseln in Italiens Meeren: Archipele – manche mehr, manche weniger bekannt, Inseln vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein-Inseln, einsame Eilande, dicht an der Küste oder weit davon entfernt gelegen, vielfarbig oder in strahlendem Weiß, karg oder üppig mit mediterraner Vegetation bewachsen, herrliche Filmkulissen und nicht zuletzt wunderbare Schauplätze für den Sommerurlaub von Italienern und von Reisenden aus der ganzen Welt.

Infos über das Online-Projekt  >>> #andarperisole

Die Reihe steht unter der Schirmherrschaft des Ministero della Cultura (MiC).