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Von Insel zu Insel: Giglio und Giannutri || Toskana, Toskanischer Archipel*

im Rahmen der virtuellen Veranstaltungsreihe #andarperisole  

Giglio ist mit 21,2 km² nach Elba die zweitgrößte Insel des toskanischen Archipels. Sie hat eine fast elliptische Form, mit hohen, felsigen Küsten und ist durchgehend bergig: 498 Meter hoch ist der Gipfel des Poggio della Pagana. Der Name Giglio stammt vom lateinischen “Igilium” – Ziege – ab. Menschen besiedelten die Insel der Ziegen schon in der Eisenzeit; unter den Römern war sie der Wohnsitz der Domizi Enobarbi, einer bedeutenden Kaufmannsfamilie (Gneo Domizio war der Ehemann von Agrippina, der Mutter von Kaiser Nero). Im frühen Mittelalter gelangte Giglio in den Besitz der Zisterziensermönche der Abtei “Abbazia delle tre fontane” ging anschließend nacheinander in die Hände bedeutender mittelitalienischer Familien über: die Aldobrandeschi, die Caetani und die Orsini. Zwei Jahrhunderte lang, von 1264 bis 1406, gehörte die Insel den Pisanern, dann den Florentinern, war Teil der Besitztümer der Krone von Aragon in Neapel und kam schließlich im 16. Jahrhundert dauerhaft in den Besitz des Großherzogtums Toskana.
Die wilde Landschaft, das kristallklare Wasser, die schönen Strände und die reiche Unterwasserwelt lassen den Tourismus auf der Insel florieren und ziehen Tauch- und Kletterfreunde an.
Traurige Berühmtheit erlangte die Insel durch das Schiffsunglück des Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, das am 13. Januar 2012 vor Giglio auf Grund lief, leck schlug und vor dem Hafen von Porto teilweise sank. Mehr als 30 Menschen starben. Die Bergungsarbeiten waren schwierig, und erst im Juli 2014 war die Costa Concordia so weit schwimmfähig, dass sie zum Verschrotten in den Hafen von Genua geschleppt werden konnte.
In Paolo Sorrentinos preisgekröntem Film “La grande bellezza” – er erhielt u. a. 2014 den Oscar als bester fremdsprachiger Film – soll der Protagonist eine Reportage über die Costa Concordia schreiben. Man sieht ihn den Pfad hinunter zum Leuchtturm Capel Rosso gehen und das havarierte Kreuzfahrtschiff aus der Ferne betrachten.

14 km südöstlich von Giglio liegt Giannutri, eine 2,6 km² kleine, nahezu menschenleere Kalksteininsel, die den toskanischen Archipel im Süden abschließt. Im Sommer gibt es von Porto Santo Stefano aus einen täglichen Fährdienst. Bereits in der Bronzezeit war die Insel besiedelt. Der Hafen und die Überreste der Villa Domizi Enobarbi zeugen von Giannutris Blüte unter den Römern.

Danach war die Insel lange Zeit unbewohnt, bis auf Perioden in denen klösterlichen Gemeinschaften dort Zuflucht suchten, oder Piraten sich versteckten. Der Leuchtturm von Giannutri wurde 1861 erbaut. 2011 hatte die Insel 27 Einwohner, darunter die Leuchtturm-Wärter und die Eigentümer landwirtschaftlicher Anbauflächen.
Die Morphologie der Insel – Kluften und Mulden – und das saubere Meer macht sie zu einem idealen Ziel für Tauchsport-Liebhaber. , die innerhalb des Schutzgebiets ausgeübt werden sollten.
Der Nationalpark Toskanischer Archipel wurde 1996 gegründet, um den gesamten Archipel sowie die kleineren Inseln im Kanal von Piombino und im Tyrrhenischen Meer zu schützen.

*Toskanischer Archipel. Er liegt zwischen der toskanischen Küste und Korsika und umfasst sieben Hauptinseln (Elba, Capraia, Pianosa, Montecristo und Gorgona in der Provinz Livorno; Giglio und Giannutri in der Provinz Grosseto) sowie mehrere kleine Inseln und Felsklippen. Die Inseln (Gesamtfläche von ca. 300 km2) haben unterschiedliche geologische Ursprünge: so ist z.B. Capraia vulkanisch, Giglio und Elba vor allem granitisch. Mit Ausnahme von Pianosa haben sie, obwohl sie flach, ein unebenes Relief und werden als Überbleibsel eines überfluteten Kontinentalgebiets, des Tyrrhenischen Meeres, betrachtet, zu dem auch die Halbinsel Monte Argentario gehörte (geografische Informationen zum Archipel auf treccani.it).

Besuchen Sie die Bildergalerie auf unseren Social-Media-Kanälen! >>>Facebook >>>Instagram (Foto © © Corinna Del Bianco © R. Ridi per Ente Parco Nazionale dell’Archipelago Toscano © Giannutri – carta storica su gentile concessione MiC -Archivio di Stato di Firenze)

Entdecke die Reiseziele auf der Landkarte:

Vollbild-Ansicht

Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist (virtuell) wieder unterwegs, setzt die Segel und nimmt Kurs auf die Inseln in Italiens Meeren: Archipele – manche mehr, manche weniger bekannt, Inseln vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein-Inseln, einsame Eilande, dicht an der Küste oder weit davon entfernt gelegen, vielfarbig oder in strahlendem Weiß, karg oder üppig mit mediterraner Vegetation bewachsen, herrliche Filmkulissen und nicht zuletzt wunderbare Schauplätze für den Sommerurlaub von Italienern und von Reisenden aus der ganzen Welt.

Infos über das Projekt >>> #andarperisole

Die Reihe steht unter der Schirmherrschaft des Ministero della Cultura.

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  • Organisiert von: IIC Amburgo