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GRAZIA DELEDDA: Blicke der Liebe und des Neids

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#Scrittori_inBiblioteca

Lesung und Gespräch, mit Klaudia Ruschkowski (Herausgeberin der Reihe„Perlen – Große italienische Autorinnen des 20. und 21. Jahrhunderts“) und dem Verleger Lothar Wekel (Verlagshaus Römerweg). Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung „Sander. Sardinia 1927“ mit historischen Fotografien aus Sardinien von August Sander.

Veranstaltungszeit und -ort: Freitag, 19. April 2024, 19 Uhr; Istituto Italiano di Cultura Hamburg

Der Eintritt ist frei, wir bitten um Anmeldung über das Portal Eventbrite: >>> GraziaDeledda.eventbrite.de

Grazia Deledda wird 1871 in Núoro auf Sardinien als fünftes von sieben Kindern in eine wohlhabende Familie geboren. Die Jungen dürfen studieren, Grazia, als Mädchen, besucht die öffentliche Schule nur bis zur vierten Klasse. Doch sie insistiert, erhält zu Hause Unterricht in Italienisch, Latein und Französisch und vertieft sich in die Literatur. Mit dreizehn beginnt sie zu schreiben, mit fünfzehn veröffentlicht sie erste Geschichten. Von Anfang an beschreibt die Gewohnheiten und Bräuche der sardischen Kultur, deren tiefe, authentische Weisheit, die fast atavistische Denk- und Lebensweise, entstanden aus dem Aufeinandertreffen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Und die Rebellion der jungen Frauen gegen eine Tradition, die weibliche Selbstbestimmtheit nicht vorsieht. Grazia Deledda offenbart die Tiefe der Gefühle ihrer Protagonistinnen und entwirrt ihre Seelen. Dies alles in einer Landschaft, die sie so meisterhaft beschreibt, dass man meint, in sie eintauchen, sie mit den eigenen Sinnen empfinden zu können.

1926 erhielt Grazia Deledda als erste und bislang einzige italienische Autorin den Literaturnobelpreis „für ihre von Idealismus getragenen Werke, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben auf ihrer Heimatinsel schildern und allgemein menschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandeln“. Auch wenn sie in Sardinien stets auf Gegenwind stieß und permanent mit der Forderung konfrontiert war, das Schreiben aufzugeben, war ihre Seele, wie sie später in Rom feststellte, „mit ihrer Insel identisch“: „Als ich nach den Seelen meiner Charaktere suchte, war es meine Seele, nach der ich suchte. Und all die Qualen, von denen ich auf den Tausenden von Seiten meiner Romane erzählt habe und die euch Lesern so viel Schmerz bereitet haben, waren meine Qualen, meine Schmerzen, meine Zweifel und die Tränen, die ich geweint habe.“ Neben Kurzgeschichten, Theatertexten und Kinodrehbüchern schrieb Grazia Deledda 33 Romane. „Il paese del vento“, einer ihrer letzten und, wie der Dichter Renzo Montagnoli meint, vielleicht schönsten Romane, erschien 1931 in Mailand. Mit dem Titel „Blicke der Liebe und des Neids“ liegt er nun zum ersten Mal auf Deutsch vor, in der Übersetzung von Monika Lustig.

Klaudia Ruschkowski, Autorin, Dramaturgin, Literaturübersetzerin und Herausgeberin der Reihe „Perlen“, stellt Grazia Deledda, ihr Schreiben und ihren literarischen Werdegang in Wort und Bild vor und liest aus „Blicke der Liebe und des Neids“.

Lothar Wekel, Verleger, Inhaber des Verlagshauses Römerweg, Wiesbaden, erzählt davon, was es bedeutet, eine Autorin wie Grazia Deledda heute in das Programm zu nehmen und wie sein Haus, das seit Jahren wichtige italienische Titel verlegt, sich auf den Gastlandauftritt Italiens bei der Frankfurter Buchmesse vorbereitet.

  • Organisiert von: Istituto Italiano di Cultura Hamburg
  • In Zusammenarbeit mit: Marix Verlag