Vortrag mit Filmausschnitten (auf Italienisch mit Verdolmetschung ins Deutsche) von Dr. Rocco Selvaggi (Helmut-Schmidt-Universität), im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen und Macht in Rom: Filmische Inszenierungen von Messalina bis „Mamma Roma”“
Veranstaltungszeit und -ort: Dienstag, 17. Juni 2025, 19 Uhr; Istituto Italiano di Cultura Hamburg
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, das kostenlose Ticket buchen Sie bitte über das Portal Eventbrite: >>>messalina.eventbrite.de
Was erzählen uns Geschichte, Literatur und Film über die Rolle der Frauen in Rom? Dieser Frage wird in einem interdisziplinären und interuniversitären Format im Rahmen der Vortragsreihe „Frauen und Macht in Rom: Filmische Darstellungen von Messalina bis ‚Mamma Roma‘“ nachgegangen.
Meretrix Augusta (Kaiserliche Prostituierte): Valeria Messalina (25-48 n. Chr.), die schöne Gattin des Kaisers Claudius und eine berühmte Persönlichkeit im Rom des ersten Jahrhunderts, wird mit diesem alles andere als edlen Namen bezeichnet. In einer ebenso ausführlichen wie schonungslosen Schilderung wird sie nach einhelliger Meinung der antiken Historiker als Beispiel für Ausschweifung und Schamlosigkeit dargestellt. Dieses unappetitliche Bild, das uns die Quellen vermitteln, hat die moderne Wahrnehmung der Figur so stark geprägt, dass im Italienischen der Begriff „Messalina“ für die unmoralische und verdorbene Frau schlechthin verwendet wird. Auch die Filmgeschichte und die Literatur haben vor allem die lasterhaften Seiten der Messalina aufgegriffen, um ihre Geschichte zu erzählen und damit ihren schlechten Ruf zu unterstreichen. Doch war diese damnatio memoriae wirklich verdient?
Rocco Selvaggi wird in seinem Vortrag abwechselnd kurze Passagen aus Juvenal und Tacitus und Szenen aus dem Film „Messalina“ des Regisseurs Carmine Gallone vorstellen, um zu verstehen, was die wahren Gründe für diesen schlechten Ruf sind, oder ob die ausschweifende Darstellung der Messalina nicht vielmehr auf eine hinterhältige politische Verschwörung zurückzuführen ist, die einerseits die Entthronung des Kaisers Claudius und andererseits die Diskreditierung einer Frau und ihrer Rolle in der Gesellschaft zum Ziel hatte.