#PerNonDimenticare
Streaming (54 min) auf Italienisch mit deutschen und englischen Untertiteln und Gespräch. Der Film ist verfügbar von Mittwoch 21.04.2021, 18 Uhr bis Donnerstag 22.04.2021, 24 Uhr.
Das Gespräch über den Film mit Andra und Tatiana Bucci, Überlebenden des Vernichtungslagers, Marcello Pezzetti, Shoah-Historiker und Regisseur Ruggero Gabbai findet am 22. April 2021 um 19 Uhr auf der Plattform Zoom des Istituto statt (und wird simultan von Martina Kiderle ins Deutsche übersetzt). Zum Mitschnitt des Gesprächs gelangen Sie über diesen >>>Link zum YouTube-Kanal des IIC Hamburg
Das Streaming ist für die Nutzer kostenfrei, aber die Anzahl der Plätze in unserem virtuellen Kinosaal ist begrenzt! Sie können sich über diesen >>> EVENTBRITE-LINK anmelden. Die registrierten Personen erhalten dann an den Streaming-Terminen um 17 Uhr per Mail ihren Zugangslink für den Film. Alternativ ist er auch bis 24 Uhr am 22.4. auf dem YouTube-Kanal des Istituto Italiano di Cultura Hamburg zu sehen: >>>Kinderblock von Ruggero Gabbai.
Der Film:
„Kinderblock – Die letzte Täuschung“ zeichnet die Geschichte des in Neapel geborenen Sergio De Simone und seiner beiden Cousinen, Andra und Tatiana Bucci, nach. Ihre Erinnerungen, lebendig und zugleich fragmentarisch, bilden ein komplexes Mosaik des Leids: mit erzählerischer Wucht werden die Grausamkeiten der Vernichtungslager zum Vorschein gebracht, wie etwa die medizinischen Experimente an Kindern, die der „Todesengel“ Dr. Mengele im „Kinderblock“ in Auschwitz durchführte.
Der kleine Sergio wird gezwungen eine ultimative, barbarische Täuschung zu erleben: Mit der Illusion, seine Mutter wiederzusehen, wird er zusammen mit 19 weiteren Kindern in einem Keller der Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg grausamsten Experimenten ausgesetzt und schließlich getötet.
Die Gesprächsteilnehmer:
Andra und Tatiana Bucci überlebten als Kinder und Jugendliche das Konzentrationslager Auschwitz. Sie engagieren sich gegen das Vergessen, gegen Rassismus und Intoleranz. Ihre Erlebnisse schildert „La stella di Andra e Tati“ von Rosalba Vitellaro, der erste europäische Animationsfilm über die Tragödie der Konzentrationslager. Mit „Storia di Sergio“ (2020 in Italien bei Rizzoli erschienen) haben Andra und Tatiana Bucci die Geschichte ihres Cousins Sergio erzählt, ihre eigene Geschichte haben sie in „ Wir, Mädchen in Auschwitz“ aufgeschrieben (in Deutschland 2020 bei Nagel & Kimche erschienen, übersetzt von Ulrike Schimming).
Ruggero Gabbai, italienischer Regisseur und Fotograf, hat mehr als dreißig Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen auf der ganzen Welt gedreht. Sein Interesse gilt historischen Themen und menschlichen Schicksalen, seine Schwerpunkte liegen auf der Erinnerung an die Shoah, auf der Mafia und auf dem, was an den Rändern unserer Gesellschaft passiert. Gabbais Film über die Shoah „Memoria“ lief im Wettbewerb der Berlinale, „Varenne, un atleta chiamato cavallo“ wurde beim Mailänder Sportfilmfestival ausgezeichnet, die Doku-Fiction „Io Ricordo“ erinnert an die Helden im Kampf gegen die Mafia, sein Film „CityZen“ über Palermos Zen-Viertel nahm am Taormina Film Festival teil. Sein neuestes Werk, der Dokumentarfilm „Kinderblock“ schildert die Geschichte des kleinen Sergio De Simone durch das Zeugnis seiner Cousinen Andra und Tatiana Bucci und unter Mitwirkung des Historikers Marcello Pezzetti. Gedreht wurde in Neapel, Rijeka, Triest, Auschwitz und Hamburg; der Film wurde in Zusammenarbeit mit Rai Cinema, der Stiftung Fondazione del Museo della Shoah in Rom und der Goren Monti Ferrari Foundation produziert. Am 2. Februar 2020 wurde er in der Rubrik Speciale TG1 auf Rai 1 ausgestrahlt und erreichte eine Einschaltquote von über einer Million.
Marcello Pezzetti, Historiker und Italiens wichtigster Erforscher der Shoah, arbeitete am Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea (CDEC) in Mailand, wurde dann Direktor der Stiftung Fondazione Museo della Shoah in Rom. Er ist Spezialist für die Geschichte des Komplexes Auschwitz-Birkenau, dem wir die Entdeckung und Bergung der ersten Gaskammer in Birkenau verdanken. Er ist Dozent für die Geschichte der Shoah im internationalen Masterstudiengang „Teaching the Shoah“ an der Universität Roma Tre. Er war als historischer Berater für den italienischen Staatssender RAI und für mehrere Filmproduktionen, wie „Das Leben ist schön“ von Benigni tätig. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Komitees von Yahad in Unum in Paris. Zu seinen Veröffentlichungen zählen „Il libro della Shoah Italiana“, Einaudi.
Die Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit dem Verein Kinder vom Bullenhuser Damm e.V., der jedes Jahr am 20. April eine Gedenkveranstaltung für die Kinder vom Bullenhuser Damm organisiert, und mit dem Mondadori Verlag durchgeführt.