Gerade einmal 8 km² ist sie groß, die Vulkaninsel Ustica im Tyrrhenischen Meer, nordwestlich von Palermo: Ein Paradies für Taucher, Meeresliebhaber und Wanderer, mit ihren steilen und zerklüfteten Küsten und seiner unberührten Unterwasserwelt. Seit 1986 stehen die Gewässer unter Schutz und gehören damit zu einem der ersten Meeresreservate Italiens.
Im Hafen von Ustica, dem einzigen Städtchen auf der Insel, kommen die Fähren aus dem 70 Kilometer entfernten Palermo an. Die Vegetation der Insel ist von Kaktusfeigen geprägt, es werden Gemüse und Zitrusfrüchte angebaut, und die kleinsten Linsen Italiens, die nun von der Slow-Food-Organisation zum schützenswerten Nahrungsmittel ernannt wurden. Die Geschicht der Insel ist durch viele verschiedene Kulturen geprägt: Die ältesten Siedlungen gehen auf das Paläolithikum zurück, die erste Besiedlung auf die Phönizier. Im achtzehnten Jahrhundert zog eine Kolonie von Trapani und dann von Lipariern auf die Insel. Die Errichtung der Befestigungsanlage, der Wachtürme und der Zisternen geht auf diese Zeit zurück. Unter den Bourbonen, den Savoyern und erneut während des Zweiten Weltkriegs war Ustica ein Gefängnis für politische Gefangene: unter anderem für Antonio Gramsci, der von den 44 Tagen, die er dort – zwischen Dezember 1926 und Januar 1927 – verbrachte, die „lieblichen Landschaften und wunderbaren Blicke auf das Meer, die Sonnenauf- und Untergänge“ erinnerte.
Traurige Schlagzeilen machte das Inselchen im Sommer 1980. In der Nacht vom 27. Juni wurde am Himmel über Ustica das Flugzeug Dc9 Itavia abgeschossen, das von Bologna aus in Richtung Palermo unterwegs war. 81 Menschen waren an Bord, darunter 12 Kinder. Die Verantwortlichen für das so genannte „Massaker von Ustica“ sind auch vierzig Jahre nach dem Vorfall noch nicht identifiziert.
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Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist (virtuell) wieder unterwegs, setzt die Segel und nimmt Kurs auf die Inseln in Italiens Meeren: Archipele – manche mehr, manche weniger bekannt, Inseln vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein-Inseln, einsame Eilande, dicht an der Küste oder weit davon entfernt gelegen, vielfarbig oder in strahlendem Weiß, karg oder üppig mit mediterraner Vegetation bewachsen, herrliche Filmkulissen und nicht zuletzt wunderbare Schauplätze für den Sommerurlaub von Italienern und von Reisenden aus der ganzen Welt.
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