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Von Insel zu Insel: Lipari || Sizilien, Äolische Inseln

„Die Insel Lipari ist klein, recht fruchtbar, aber vor allem besitzt sie jene Produkte, die das Leben der Menschen luxuriös machen: Sie versorgt ihre Bewohner mit Fischen jeder Art in großen Mengen und jenen Früchten, die denen, die sie genießen, außerordentliche Freude bereiten.“ So beschrieb der sizilianische Historiker Diodorus Siculus Lipari im 1. Jahrhundert v. Chr. in seiner Bibliotheca historica (V, 10). Von allen Inseln des Äolischen Archipels – sieben bewohnte und ein paar kleinere unbewohnte – ist Lipari die Größte.

Die Liparischen Inseln, wie das Archipel auch genannt wird, sind vulkanischen Ursprungs und wurden im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt: “die vulkanischen Landschaften der Inseln stellen klassische Gegenstände der fortdauernden Untersuchung der Vulkanologie weltweit”, so die Begründung. Mit ihren zwei Arten von Eruptionen – der Vulcano-Typ und der Stromboli-Typ – spielen die Inseln mindestens seit dem 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Geowissenschaftlern.

Die Insel, die seit der Jungsteinzeit bewohnt ist, hat steile, tief vom Meer zernagte Küsten, mit zahlreichen Höhlen, Klippen und Felsen. Buchten und weiße Sandstrände machen die Insel zu einem Paradies für Liebhaber des Meeres, aber auch Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten. Zahlreiche Naturpfade verbinden die kleinen Örtchen miteinander und führen zu den wildesten und unberührtesten Teilen der Insel. Vom Aussichtspunkt “Belvedere di Quattrocchi” aus kann man die gesamte Südküste der Insel bewundern, mit einem herrlichen Blick auf die Felsen von Pietra lunga und Pietra Menalda und auf die Nachbarinsel Vulcano.

Eindrucksvoll ist auch äolische Architektur: Das typische Haus hat die Form eines Kubus; diese minimalistische Bauform widersteht bestens den häufigen Vulkanbeben. Die Bauweise ist modular, d.h. je nach Bedarf können horizontal oder vertikal weitere Würfel hinzugefügt werden. Die zahlreichen Türen und Fenster sind so angeordnet, dass sie zur Lüftung den bestmöglichen Durchzug gewährleisten.

Der Abbau und Export von Bimsstein war über Jahrhunderte ein blühender Wirtschaftszweig der Insel. 2007 wurde der Abbau eingestellt, doch die Steinbrüche und die verfallenden Anlagen sind Herzstück eines Projekts: Geplant ist, sie zu sichern und zu restaurieren, um einen Geomineralischen Park und ein Bimsstein-Museum zu schaffen.

*Äolen. Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer (114,71 km2) nördlich von Sizilien, bestehend aus sieben Hauptinseln (Vulcano, Lipari, Salina, Stromboli, Filicudi, Alicudi, Panarea) und mehreren kleinen Felsen. Der Archipel ist vulkanischen Ursprungs und die einzelnen Inseln zeigen Reste von Vulkankegeln und Spuren endogener Prozesse. Sie erheben sich aus beträchtlichen Meerestiefen, aber zu ihrem Aufstieg haben auch bradyseismische Bewegungen – d.h. sehr langsame Erdbeben, bei denen sich stufenweise ein Teil der Erdoberfläche hebt und senkt – beigetragen. Spuren dieser Bewegungen sind unter dem Meeresspiegel liegenden Reihe von Gesteinsterrassen (geografische Infos zum Archipel von treccani.it).

Besuchen Sie die Bildergalerie auf unseren Social-Media-Kanälen >> Facebook >> Instagram (Foto © Carmelo Nicotra, Milena Marchioni, Emanuel Raffaele)

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Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist (virtuell) wieder unterwegs, setzt die Segel und nimmt Kurs auf die Inseln in Italiens Meeren: Archipele – manche mehr, manche weniger bekannt, Inseln vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein-Inseln, einsame Eilande, dicht an der Küste oder weit davon entfernt gelegen, vielfarbig oder in strahlendem Weiß, karg oder üppig mit mediterraner Vegetation bewachsen, herrliche Filmkulissen und nicht zuletzt wunderbare Schauplätze für den Sommerurlaub von Italienern und von Reisenden aus der ganzen Welt.

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Die Reihe steht unter der Schirmherrschaft des Ministero della Cultura.

  • Organisiert von: IIC Amburgo