Im Vergleich zu den anderen Äolischen Inseln ist Panarea winzig (3,5 km2), flach (der 420 Meter hohe Vulkankrater Corvo ist die höchste Erhebung) und außerdem die älteste Vulkanformation des Archipels. Doch dafür ist die Insel hip und bereits seit der Antike Trend-Setter: Die vorgelagerte Isola di Basiluzzo war schon für die Römer eine beliebte Sommerfrische. Man fand dort die Überreste einer römischen Villa, Mosaiken und Wandmalereien und, drei Meter unter dem Wasserspiegel, Reste eines Landungsstegs und eines Thermalbades. Der echte touristische Boom der Insel allerdings begann in den 1970er Jahren, mit positiven Folgen für die Wirtschaft, mit tiefgreifenden Veränderungen für Ökosystem und Landschaft. Tagestouristen kommen gern nach Panarea, daneben hat das Eiland auch den Ruf einer „VIP“-Insel, deren einsame Buchten und hübschen Strände gern mit der eigenen Yacht angefahren werden.
Besiedelt ist Panarea schon seit prähistorischer Zeit, heute hat sie um die 200 Einwohner. Tourismus, Landwirtschaft und Fischerei sind die Haupterwerbszweige. Auf der fruchtbaren Lava-Erde gedeihen Oliven, Wein, Feigen und Kaktusfeigen, Kaper, es blüht mediterrane Macchia es wachsen Mastixbäume. Der Schutzpatron der Insel ist San Pietro: alljährlich am 29. Juni wird er mit einer stimmungsvollen Prozession gefeiert und zum Abschluss seine Statue in ein Boot gesetzt. So wird auch die tausendjährige Tradition der Fischerei auf Panarea geehrt.
Geologisch wird die Insel von einem Nord-Süd-Rücken durchzogen; vulkanische Aktivität zeigt sich in Form der Fumarolen zwischen den Felsen im Nordosten, die bis zu 100 Grad erreichen. Eine landschaftliche Besonderheit Panareas sind die kleinen, unbewohnten Inselchen und Klippen in unmittelbarer Nähe. Mit Basiluzzo, Bianca, Bottaro, Dattilo, Lisca, Lisca Nera und Spinazzola bildet Panarea quasi ein Mikro-Archipel in der Liparischen Inselgruppe. Bereits 1997 wurde es als „Orientiertes Naturreservat Insel Panarea und benachbarte Felsen“ unter Schutz gestellt.
Auch Panarea war schon Schauplatz vieler Filme, wie zum Beispiel der 1960 entstandene “L’Avventura || Die mit der Liebe spielen” von Michelangelo Antonioni, der auf der Hauptinsel, auf Basiluzzo und auf Lisca Bianca gedreht wurde. Die Dreharbeiten gestalteten sich schwierig, der Film aber gewann den Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes.
*Äolen. Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer (114,71 km2) nördlich von Sizilien, bestehend aus sieben Hauptinseln (Vulcano, Lipari, Salina, Stromboli, Filicudi, Alicudi, Panarea) und mehreren kleinen Felsen. Der Archipel ist vulkanischen Ursprungs und die einzelnen Inseln zeigen Reste von Vulkankegeln und Spuren endogener Prozesse. Sie erheben sich aus beträchtlichen Meerestiefen, aber zu ihrem Aufstieg haben auch bradyseismische Bewegungen – d.h. sehr langsame Erdbeben, bei denen sich stufenweise ein Teil der Erdoberfläche hebt und senkt – beigetragen. Spuren dieser Bewegungen sind unter dem Meeresspiegel liegenden Reihe von Gesteinsterrassen (geografische Infos zum Archipel von treccani.it).
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Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist (virtuell) wieder unterwegs, setzt die Segel und nimmt Kurs auf die Inseln in Italiens Meeren: Archipele – manche mehr, manche weniger bekannt, Inseln vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein-Inseln, einsame Eilande, dicht an der Küste oder weit davon entfernt gelegen, vielfarbig oder in strahlendem Weiß, karg oder üppig mit mediterraner Vegetation bewachsen, herrliche Filmkulissen und nicht zuletzt wunderbare Schauplätze für den Sommerurlaub von Italienern und von Reisenden aus der ganzen Welt.
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