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Von Insel zu Insel: Alicudi und Filicudi || Sizilien, Äolische Inseln

Die westlichste und mit 5,10 km2 kleinste Insel des Äolischen Archipels ist Alicudi. In der Antike war sie unter dem Namen Ericussa bekannt, vom griechischen Wort für „reich an Heidekraut“ – was Alicudi auch heute noch ist. Die Insel ist fast kreisförmig und stellt den aufgetauchten Teil (mit einer maximalen Höhe von 675 m) eines erloschenen Vulkans dar, dessen Basie 1.500 km unter dem Meeresspiegel liegt. Alicudi ist seit der Jungsteinzeit bewohnt, und Funde von Keramikfragmenten zeugen von einer intensiven Besiedelung während der Römerzeit. Heute leben etwa 100 Menschen dauerhaft auf der Insel; ihre Häuser verteilen sich in sechs kleinen Ortschaften. Banken, Geldautomaten oder Apotheken sucht man auf dem Eiland vergebens, und in einigen Gebieten gibt es weder fließendes Wasser noch Strom. Neben der unberührten Natur und dem glasklaren, türkisfarbenen Wasser hat die Insel ein weiters großes Plus für Naturliebhaber: aufgrund der dünnen Besiedelung und der fehlenden Straßenbeleuchtung wird es an kaum einem anderen Ort so dunkel wie auf Alicudi – ideal für passionierte Sternengucker.

Wie Alicudi verdankte auch die Insel Filicudi einer Pflanze ihren Namen: wegen des üppigen Vorkommens von Zwergpalmen wurde sie in der Antike Phoinicussa genannt, abgeleitet vom altgriechischen “Phoinix”. Die etwa 200 Einwohner von Filicudi leben verteilt in vielen kleinen Dörfern – Filicudi Porto, Valdichiesa, Pecorini, Pecorini a mare, Canale und Rocca di Ciavoli – die durch eine einzige asphaltierte Straße miteinander verbunden sind. Wichtigster Wirtschaftszweig ist mittlerweile der Tourismus, doch auch die Landwirtschaft spielt noch eine Rolle: Berühmt sind die hier angebauten Kapern und Feigen. Seit jeher ist die Insel ein besonders beliebtes Ziel für Künstler – viele von ihnen haben sie zu ihrer zweiten Heimat erkoren – und alle zwei Jahre findet hier eine Kunstbiennale statt. Von großem Interesse sind die Ruinen des neolithischen Dorfes auf der Landzunge von Capo Graziano, im Südosten der Insel. Auf dem Meeresgrund vor Filicudi wurden zahlreiche Wracks gefunden, die Relikte aus verschiedenen Epochen ans Tageslicht bringen. Wegen der vielfältigen Unterwasserwelt ist die Insel beliebt bei Tauchern und Schnorchlern, Wanderer schätzen sie wegen ihrer Naturbelassenheit – ein großer Teil der Insel steht unter Schutz. Den höchsten Punkt Filicudis bildet der 774 Meter hohe Monte Fossa delle Felci. Wer den inaktiven Vulkan erklimmt, kann bei klarer Sicht bis nach Sizilien blicken. An schönen Aussichten ist Filcudi reich: einer der eindrucksvollsten ist zum Sonnenuntergang der Blick auf den Canna-Felsen, der in Richtung der Nachbarinsel Alicudi steil aus dem Meer aufragt.

*Äolen. Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer (114,71 km2) nördlich von Sizilien, bestehend aus sieben Hauptinseln (Vulcano, Lipari, Salina, Stromboli, Filicudi, Alicudi, Panarea) und mehreren kleinen Felsen. Der Archipel ist vulkanischen Ursprungs und die einzelnen Inseln zeigen Reste von Vulkankegeln und Spuren endogener Prozesse. Sie erheben sich aus beträchtlichen Meerestiefen, aber zu ihrem Aufstieg haben auch bradyseismische Bewegungen – d.h. sehr langsame Erdbeben, bei denen sich stufenweise ein Teil der Erdoberfläche hebt und senkt – beigetragen. Spuren dieser Bewegungen sind unter dem Meeresspiegel liegenden Reihe von Gesteinsterrassen (geografische Infos zum Archipel von treccani.it).

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Die Reihe steht unter der Schirmherrschaft des Ministero della Cultura.