im Rahmen der virtuellen Veranstaltungsreihe #andarperisole
Mit 127 Hektar ist Ventotene die zweitgrößte Insel des pontinischen Archipels. Zusammen mit der ebenfalls vulkanischen Nachbarinsel Santo Stefano bildet sie den Endteil eines Basaltkegels. Ventotene ist nicht sehr hoch und hat eine zerklüftete Küste. Von Formia und von Ischia aus ist sie leicht mit der Fähre zu erreichen. Die Insel war bereits in der Antike besiedelt; unter römischen Kaisern wurde sie gern als Verbannungsort genutzt: zunächst für Augustus‘ Tochter Giulia (2 v. Chr.), dann für Tiberius‘ Nichte Agrippina (29 n. Chr.), die an den Folgen der Entbehrungen starb, und schließlich für Neros erste Frau Octavia (62 n. Chr.). Aus der Römerzeit sind zahlreiche Reste von Wohngebäuden mit maritimen Quartieren erhalten.
Nach der Antike wurde Ventotene erst wieder unter der Herrschaft von Ferdinand IV. von Neapel bewohnt, und zwar von Kampanischen Siedlern. Während des Faschismus wurden politische Gegner – unter anderen Sandro Pertini, Luigi Longo, Umberto Terracini, Pietro Secchia, Eugenio Colorni, Altiero Spinelli und Ernesto Rossi – auf der Insel interniert. Während ihrer Gefangenschaft im Jahr 1941 verfassten die Antifaschisten Spinelli, Colorni und Rossi das Manifest für ein freies und geeintes Europa. Es wurde später als “Manifest von Ventotene” bekannt und legte den Grundstein für ein Projekt „Europa“, das auf der gegenseitigen Abhängigkeit der Staaten und nicht mehr auf dem Gleichgewicht zwischen souveränen Staaten beruhte. Seit 1997 sind die Gewässer um Ventotene und Santo Stefano Teil des Meeresschutzgebietes Ventotene.
*Pontinische Inseln. Archipel im Tyrrhenischen Meer vor dem Golf von Gaeta, 28-45 km von der Küste der italienischen Halbinsel entfernt. Die größte Insel ist Ponza, von der sich auch der Name „Pontinische Inseln“ ableitet. Der Archipel ist in zwei kleinere Gruppen unterteilt: die eine, in West Nordwest, besteht aus Ponza und Gavi, Palmarola, Zannone und zahlreichen weiteren Klippen; die andere, in Ost Südost, aus Ventotene und Santo Stefano. Zischen den beiden Gruppen liegt der Scoglio della Botte. Nur Ponza und Ventotene sind ständig bewohnt (geografische Informationen über den Archipel von treccani.it).
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Entdecken Sie die Reiseziele auf der Landkarte:
Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist (virtuell) wieder unterwegs, setzt die Segel und nimmt Kurs auf die Inseln in Italiens Meeren: Archipele – manche mehr, manche weniger bekannt, Inseln vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein-Inseln, einsame Eilande, dicht an der Küste oder weit davon entfernt gelegen, vielfarbig oder in strahlendem Weiß, karg oder üppig mit mediterraner Vegetation bewachsen, herrliche Filmkulissen und nicht zuletzt wunderbare Schauplätze für den Sommerurlaub von Italienern und von Reisenden aus der ganzen Welt.
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