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#andarpercaffè: Caffè Gambrinus, Napeal, Kampanien

Die Geschichte des Gran Caffè Gambrinus beginnt im Jahr 1860 mit der Gründung des „Gran Caffè“ im Erdgeschoss des damaligen Palazzo della Foresteria, dem heutigen Sitz der Präfektur der Hauptstadt Kampaniens. Direkt gegenüber der Piazza Plebiscito und dem Königspalast gelegen, avanciert das Café schnell zum Salon der High Society der Stadt. Der Ruf, der der Arbeit der besten Konditoren, Eismacher und Baristas aus ganz Europa zu verdanken ist, verschafft dem Café sofort das Wohlwollen der königlichen Familie und die Anerkennung per Dekret als Hoflieferant. 1885 sieht es zunächst so aus, als stehe das Gran Caffè kurz vor seiner Schließung, doch nur fünf Jahre später mietet Mariano Vacca, ein umsichtiger Mann, der in Künstler- und Schauspielerkreisen verkehrt, die Räumlichkeiten der Foresteria und beauftragt den Architekten Antonio Curri mit deren Renovierung. Schon bald entwickelt sich das Café zu einer wertvollen Kunstgalerie im Herzen des aristokratischen Neapel: Die Räume werden mit Marmor, Stuckarbeiten, Flachreliefs und Wandteppichen ausgeschmückt, die Wände von den bedeutendsten neapolitanischen Landschaftsmalern dekoriert. Schließlich wird das Lokal mit der neuesten modernen Errungenschaft ausgestattet: dem elektrischen Licht. Zur Feier seiner Wiedereröffnung wird es in „Gran Caffè Gambrinus“ umbenannt, nach dem legendären König von Flandern, der das Bier erfunden hat. Dahinter steht die Idee, die beiden bekanntesten Getränke Europas unter dem Dach des Cafés zu vereinen: Bier und Kaffee.

Unmittelbar nach seiner Einweihung am 3. November 1890 wird das Gran Caffè Gambrinus zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen, kulturellen und literarischen Lebens Neapels und zugleich Pflichtprogramm für jeden Besucher der Stadt. So finden sich auch eine Reihe berühmter Persönlichkeiten unter seinen Gästen, etwa die österreichische Kaiserin Sissi, Matilde Serao, die Gründerin der Zeitung Il Mattino, der irische Schriftsteller Oscar Wilde, der amerikanische Autor Ernest Hemingway und der französische Philosoph Jean-Paul Sartre. Bis 1938 floriert das Café, dann ordnet der damalige Präfekt Marziale seine Schließung an, denn es gilt jetzt als Ort antifaschistischen Gedankenguts. Anfang der 1970er Jahre erlebt das Gran Caffè Gambrinus dank der Initiative des neapolitanischen Unternehmers Michele Sergio und der minutiösen Restaurierung der alten Stuckarbeiten und wertvollen Fresken eine Renaissance und wird erneut zum pulsierenden Mittelpunkt und eleganten Salon der Stadt. Heute zählt das Café zu den berühmtesten Lokalen der Halbinsel und ist Mitglied der Kulturellen Vereinigung historischer Lokale Italiens (Associazione Culturale Locali Storici d’Italia). Zugleich ist es ein bedeutender neapolitanischer Literatursalon, der im Begriff ist, zu einem der wichtigsten Wahrzeichen der neapolitanischen Kultur zu avancieren.

Besuchen Sie die Bildergalerie auf unseren Social-Media-Kanälen! >>> Facebook (Foto © Gran Caffè Gambrinus, IIC Amburgo)

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