Die Gärten der Villa Lante gehören zu den bedeutendsten manieristischen Gärten im Italien des 16. Jahrhunderts und stellen damit deren Hauptattraktion dar. Die Villa Lante befindet sich in Bagnaia, einem Ortsteil von Viterbo, das in der Region Latium liegt, an den Hängen des Monte Cimino.
Für den Bau der Villa und die Anlage der Gärten, die 1511 vom Kardinal Giovanni Francesco Gambara in Auftrag gegeben wurden, bediente man sich der Pläne des berühmten manieristischen Architekten Jacopo Barozzi, genannt Il Vignola, sowie der Mitarbeit des Seneser Architekten und Hydraulikexperten Tommaso Ghinucci und des Architekten Pirro Ligorio. 1587 ging die Villa in den Besitz des kaum siebzehnjährigen Kardinals Alessandro Peretti von Montalto über, eines Großneffen von Papst Sixtus V., und ab 1656 an Ippolito Lante Montefeltro della Rovere, Herzog von Bomarzo, in dessen Familie sie bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts verblieb. Seit Dezember 2014 ist die Villa dem Ministerium für Kulturerbe und Kulturarbeit (Ministero per i beni e le attività culturali) unterstellt, welches sie über das regionale Zentrum für Museumsangelegenheiten der Region Latium verwaltet.
Die gesamte Anlage umfasst eine Fläche von 22 Hektar und besteht aus einem großen italienischen Garten, der sich auf ebener Fläche erstreckt. Vor dem Garten befinden sich zwei „Zwillingsgebäude“, die in ihrem Inneren jedoch sehr unterschiedliche Fresken beherbergen. Zwischen diesen Gebäuden entfaltet sich ein spektakulärer wie malerischer Pfad aus Wasserspielen, Wasserfällen und Springbrunnen, die sich ihren Weg den Hügel hinab bahnen. In die geometrische Formensprache des Gartens fügt sich der berühmte quadratische, sogenannte Maurenbrunnen, in dessen Mitte eine aus vier lebensgroßen Mauren komponierte Skulpturengruppe von dem Wappen der Montalto überragt wird.
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